Glossar

A

Adenoviren

Adenoviren sind weit verbreitete, DNA-haltige Viren, die durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden.
Es können u. a. Atemwegsinfekte, Magen-Darm-Erkrankungen, Blasenentzündung oder Bindehautentzündung auftreten.

Allergen

Ein Allergen ist eine Substanz, die über das Immunsystem eine Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion / Allergie) auslösen kann.

Allergie

Der Begriff Allergie bezeichnet eine übermäßige Immunreaktion des Körpers auf nicht-infektiöse Fremdstoffe (Allergene). Der Körper reagiert mit Entzündungszeichen und der Bildung von spezifischen Abwehrstoffen (Antikörpern) – vgl. auch Antigen-Antikörper-Reaktion. Eine allergische Reaktion kann von leichten Hautausschlägen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen.

Aminosäuren

Aminosäuren sind Basisbestandteil unserer körpereigenen Proteine (Eiweiße) und sind daher Teil aller festen Bestandteile des menschlichen Körpers. Man findet Aminosäuren u. a. in unserer DNA/RNA, zahlreichen Hormonen und Enzymen. Sie spielen damit beim reibungslosen Ablauf lebenswichtiger Funktionen eine wesentliche Rolle.

Antigene

Antigene sind Substanzen, die der Körper als „fremd“ erkennt und gegen die in Folge das Immunsystem Abwehrstoffe, sog. Antikörper bildet. Dies können unterschiedlichste Eiweiße, Fette, Kohlehydrate aber auch Bakterien oder Viren usw. sein. Der Begriff „Antigen“ leitet sich von dem englischen Begriff ‘antibody generating’ (= Antikörper erzeugend) ab.

Antigen-Antikörper-Reaktion

Die Antigen-Antikörper-Reaktion gehört zu den wichtigsten Immunreaktionen unseres Organismus, die in unserem Immunsystem abläuft.

Die Oberflächenstruktur des Antigens bindet sich an den Antikörper nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Das Antigen ist dadurch gebunden und reaktionsunfähig und wird vom Körper abgebaut.
Dieser Vorgang schützt also unseren Organismus vor Krankheitserregern und schädlichen Fremdstoffen.

Antikörper

Antikörper sind vom Organismus gebildete Abwehrstoffe gegen körperfremde Stoffe (Antigene). Es handelt sich dabei um Eiweißstrukturen, die in weißen Blutkörperchen (B-Lymphozyten) gebildet werden und exakt zur Oberflächenstruktur des Antigens passen.

Beim ersten Kontakt mit einem Antigen produziert der Organismus diese genau passenden Antikörper. Bei wiederholtem Kontakt wird die Antigenstruktur bereits erkannt und die benötigten Antikörper werden schneller produziert.

Autoantikörper

Autoantikörper richten sich gegen körpereigenes Gewebe, Hormone oder andere Antikörper und führen in der Regel in Folge zu Autoimmunerkrankungen.

Autoimmunerkrankung

Bei einer Autoimmunerkrankung nimmt der Organismus körpereigene Zellen als „fremd“ wahr und reagiert mit der Bildung von Antikörpern. Je nach Art der bekämpften Zellen oder des Gewebes zeigen sich unterschiedlichste Krankheitsbilder, z. B. rheumatoide Arthritis, Schuppenflechte, Morbus Basedow/ Hashimoto (autoimmune Schilddrüsenerkrankungen). Die genaue Entstehung von Autoimmunerkrankungen ist häufig nicht bekannt, da sie plötzlich beginnen können. Schädigende Umwelteinflüsse und genetische Faktoren werden als Mitauslöser vermutet.

B

Biomarker

In der Medizin sind Biomarker charakteristische biologische Merkmale, die objektiv messbar sind. Sie dienen als Referenz für Prozesse und Krankheitszustände im Körper und können genetische, anatomische, physiologische oder biochemische Merkmale sein.  
z. B. aus dem Blut gemessenes kardiales Troponin als “Anzeiger” für einen Herzinfarkt 

Bivalent

Die allgemeine Bedeutung ist “zweiwertig”. Bivalente Impfstoffe sollen gegen zwei Krankheitserreger oder zwei Erreger-Varianten gleichzeitig immunisieren. 

C

Coxsackie-Viren

Sie gehören zur Gattung der Enteroviren und rufen in erster Linie Erkältungen, Hirnhautentzündungen oder Herzmuskelentzündungen. Ebenso gelten sie als Auslöser der Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Kindern. Die Übertragung findet in der Regel über verunreinigte Nahrung oder Wasser, durch mangelnde Hygiene oder über Schmier- oder Tröpfcheninfektion statt.

E

Epstein-Barr-Virus

Das Epstein-Barr-Virus (EBV) gehört zur Familie der Herpes-Viren und löst die unter „Pfeiffersches Drüsenfieber“ bekannte infektiöse Mononukleose aus. Das Virus gilt als sehr angsteckend und man geht davon aus, dass 90% der Bevölkerung Kontakt zu diesem Virus hatten.
Der Speichel der Infizierten ist hochinfektiös, die Erstinfektion geschieht meist im Kindesalter.
Wie andere Herpesviren auch, hat das EBV die Eigenschaft, lebenslang im Körper zu bleiben, ohne dass dabei eine akute Erkrankung ausgelöst wird. Bei entsprechender Immunsuppression kann eine erneute Virusvermehrung stattfinden. Die Entstehung weiterer Erkrankungen, wie z. B. Autoimmunerkrankungen, Tumorerkrankungen usw. werden im Zusammenhang mit reaktiviertem EBV diskutiert.

Enteroviren

Enteroviren sind eine Gruppe von RNA-Viren die weltweit bei Menschen, Nagetieren, Rindern, Schweinen und verschiedenen Affenarten vorkommen und im Regelfall über verunreinigte Nahrung oder Wasser, durch mangelnde Hygiene oder Schmierinfektion verbreitet werden.
Es werden verschiedene Arten unterschieden, wobei die bekanntesten Vertreter das Poliovirus (Kinderlähmung), das Hepatitis A-Virus und der Erreger der Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Kindern darstellen dürften.
Die meisten Beschwerden betreffen den Magen-Darm-Trakt. Sie können aber auch einen Atemwegsinfekt, eine Rippenfellentzündung, Bindehautentzündung, Herzmuskelentzündung oder Hirnhautentzündung auslösen. Die meisten Infektionen – bis zu 99% – verlaufen jedoch symptomfrei.

Evidenz

Evidenz bedeutet „Nachweis“ und wird in der Wissenschaftstheorie als das verstanden, was wissenschaftliche Annahmen bestätigt oder widerlegt.

I

Immunität

In der Medizin bedeutet Immunität, dass der Organismus genügend Abwehrkräfte besitzt, um Krankheiten symptomlos abzuwehren und dadurch einen Schutz vor einer Infektion mit Krankheitserregern zu besitzen.
Es werden verschiedene Arten von Immunität unterschieden, wie z. B. die angeborene Immunität, (Weitergabe von Antikörpern durch die Mutter), die natürliche Immunität (die genetisch bedingten Abwehrmechanismen), die sterile Immunität (durch die eine Weitergabe der Infektion unterbunden wird) und die klinische Immunität, die den mehr oder weniger umfassenden Schutz Geimpfter vor Symptomen einer Infektion bezeichnet.

Immunität, steril

Die sterile Immunität bezeichnet den Schutz vor Weitergabe eines Erregers an andere.
Daher ist eine sterile Immunität ausschlaggebender Faktor für das Erreichen einer schützenden Immunität der ganzen Bevölkerung (Herdenimmunität). Dies gilt sowohl für Impfungen, als auch für durchgemachte Infektionen.
Siehe auch Immunität.

Immunobridging

Beim Immunobridging wird die mit einem bestimmten zugelassenen Impfstoff beobachtete Wirksamkeit (Antikörperspiegel) mit der eines neuen Impfstoffkandidaten mit ähnlichen Eigenschaften verglichen. Ziel ist es, vergleichbare Immunantworten zwischen dem Impfstoffkandidaten und dem zugelassenen Impfstoff nachzuweisen

Immunogenität

Immunogenität bezeichnet die Fähigkeit eines Stoffes, eine Immunantwort im tierischen oder menschlichen Imunsystems auszulösen.  

Immunsuppression

Immunsuppression ist eine künstliche Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems (Immunsystems).
Diese wird eingesetzt, um schädliche Abwehrreaktionen des Immunsystems zu verhindern, z. B. bei Autoimmunerkrankungen und Organtransplantationen.

Immunsystem

Das Immunsystem ist das Abwehrsystem unseres Organismus gegen fremde Stoffe und Keime. In seiner Komplexität ist es bis heute nicht abschließend erforscht.

Eine erste Barriere unseres Immunsystems bilden Haut, Schleimhäute und die Magensäure, aber auch nützliche Mikroorganismen, die unsere Haut und viele Schleimhäute besiedeln (z. B. das Mikrobiom der Darmschleimhaut). Ist diese erste Immunabwehr nicht erfolgreich, werden weitere Reaktionen des Immunsystems innerhalt von Blut, Geweben und Körperzellen aktiv.

Man unterscheidet neben angeborenen und erworbenen Immunreaktionen auch zwischen zellulärer und humoraler Abwehr. Diese beiden Teile der Immunabwehr sind nicht völlig unabhängig voneinander zu betrachten. Dennoch lassen sie sich darin unterscheiden, dass sich die zelluläre Abwehr in den Zellen und die humorale Abwehr gegen die fremden Stoffe im Raum außerhalb der Zellen abspielt. Im Bereich der humoralen Abwehr sind die Antikörper beteiligt.

Indikation

Indikation wird der Grund für den Einsatz einer therapeutischen, diagnostischen bzw. medizinischen Maßnahme genannt

K

Kontraindikation

Das Wort Kontraindikation bedeutet Gegenanzeige und beschreibt einen Faktor oder Umstand, der gegen eine diagnostische oder therapeutische Maßnahme spricht.
Es werden zwei Formen der Kontraindikation unterschieden:
die absolute Kontraindikation, die eine Maßnahme vollständig verbietet, weil der Schaden daraus für die Gesundheit zu gravierend wäre und
die relative Kontraindikation, die gegen zwar die Maßnahme spricht, sie aber zulässt, wenn sie im konkreten Einzelfall voraussichtlich mehr nützt als schadet.
Vom Hersteller definierte Kontraindikationen zu Medikamenten und Impfstoffen werden in den jeweiligen Fachinformationen und „Beipackzetteln“ aufgeführt.

Korrelation

Korrelation bedeutet Wechselbeziehung und drückt einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Merkmalen, Zuständen oder Funktionen aus.

L

Letalität

Die Letalität bezeichnet das Verhältnis der Zahl der Gestorbenen zur Zahl der Erkrankten und beschreibt somit die Sterberate unter den Erkrankten. 

M

Makrophagen

Makrophagen sind ein Zelltyp der Phagozyten (Fresszellen).        

Makrophagen sind große, bewegliche, einkernige Zellen, die Teil unseres Immunsystems sind und vielfältige Funktionen im Rahmen der Erregerabwehr haben.

Ihre wichtigste Aufgabe ist die Phagozytose von Mikroorganismen und anderen Fremdkörpern, sie spielen u. a. eine zentrale Rolle bei Abwehrreaktionen (Entzündungen), Zerstörung von Tumorzellen und Wundheilung.

Mikrobiom

Als Mikrobiom oder auch „mikrobielles Ökosystem“ bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller usw.), die Mensch, Tier oder Pflanze besiedeln. Mikrobiome können u. a. den Stoffwechsel, das Immun- und Hormonsystem beeinflussen.

Meta-Analyse

Eine Meta-Analyse ist ein statistisches Verfahren, um die Ergebnisse verschiedener Studien mit derselben Fragestellung in einem wissenschaftlichen Forschungsgebiet zu bewerten. Bisherige Studienergebnisse können so miteinander verglichen und neue Erkenntnisse abgeleitet werden. Verzerrungen einzelner Studien fallen statistisch in der Menge aller betrachteten Studien nicht mehr so ins Gewicht. Die Qualität einzelner Studien wird in der Gesamtheit aller betrachteten Studien gewertet. Eine Meta-Analyse hat damit den Charakter einer Übersichtsarbeit.   

Morbidität

Die Morbidität ist eine statistische Größe, die in der Epidemiologie verwendet wird, um das Verhältnis der Anzahl der Betroffenen einer definierten Krankheit im Vergleich zur lebenden Bevölkerung darzustellen. Sie zeigt also die Krankheitshäufigkeit bezogen auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe auf.  

Mortalität

Mortalität bedeutet Sterblichkeit, die Mortalitätsrate bezeichnet die Sterblichkeitsrate, also die Anzahl der Todesfälle auf die Gesamtzahl der betrachteten Gruppe von Individuen. 
In der Epidemiologie bezeichnet die Mortalität das Verhältnis der Anzahl einer betrachteten Gruppe von Personen, die in einem bestimmten Zeitraum an einer bestimmten Krankheit verstorben ist, zu der Anzahl der betrachteten Personen dieser Gruppe (in der Regel auf 100.000 Einwohner bezogen)  
Vgl. Letalität 

N

Nanopartikel / Nanogröße

Nanopartikel bezeichnen Teilchen, die aus einigen wenigen bis einigen tausend Atomen oder Molekülen bestehen. Die Bezeichnung „Nano“  bezieht sich auf deren Größe, die etwa bei 1 bis 100 Nanometern liegt.  Ein Nanometer (nm) entspricht einem Millionstel Millimeter.
Zum Größenvergleich: menschliche rote Blutkörperchen haben einen Durchmesser von ca. 7,5 Mikrometer (entspricht 7500 nm).

Lipide Nanopartikel bestehen aus Fettsäuren, die in Nanogröße vorliegen. Sie umhüllen im Fall der jeweiligen Covid-19-Imfstoffe die mRNA und sorgen dafür, dass diese in die Körperzellen geschleust wird. Ohne Lipidhülle würde die mRNA von körpereigenen Enzymen abgebaut werden, noch bevor diese wie gewünscht abgelesen werden könnte.

P

Parvoviren

Parvoviren bezeichnet eine Familie von DNA-Viren, die sowohl bei Tieren als auch beim Menschen vorkommt. Die hüllenlosen Viruspartikeln zählen zu den kleinsten Viren und sind sehr widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse. Parvoviren werden durch Schmierinfektion verbreitet und lösen bei uns Menschen v. a. Durchfallerkrankungen aus.

Phagozyten

Phagozyten (auch: Phagocyten) sind Zellen, die sich im Blut und den Zwischenzellräumen frei bewegen können. Besonders ihre Fähigkeit zur Phagozytose (Aufnahme von Partikeln) ist für Menschen und Tiere von großer Bedeutung.
Die Fresszellen lassen sich unterteilen in
Makrophagen („Fressen“ von größeren Teilen, wie Zelltrümmern von verletztem/ infiziertem Gewebe, Bakterien)
und
Mikrophagen („Fressen“ von kleineren Teilen, wie Bakterienteilen).
Bestimmte Typen von Phagozyten können die Wände von Blutgefäßen durchwandern. Bei ihrem Absterben bildet sich Eiter. Auch bei physiologischen Prozessen, z.B. beim Knochenwachstum sind Fresszellen nötig.
Phagozyten werden im Knochenmark gebildet.

Phagozyten (oder auch Fresszellen) gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen und sind Zellen, die fähig sind, Partikel, Mikroorganismen und Flüssigkeiten aufzunehmen und im Zellinneren zu verdauen. Damit kommt Ihnen eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem zu.
Sie sind beteiligt an Abwehrreaktionen (Entzündungen), Zerstörung von Tumorzellen und Wundheilung.

Phagozytose

Die Phagozytose bezeichnet die aktive Aufnahme von Partikeln, bis hin zu kleineren Zellen in eine einzelne Zelle. Im menschlichen Körper findet die Phagozytose durch Phagozyten statt, welche durch Einhüllen und Zerstören einen wichtigen Beitrag der zellulären Immunabwehr bilden. Auch bei der Beseitigung von kranken oder defekten körpereigenen Zellen, kommt die Phagozytose zum Einsatz.

Phagozytose bezeichnet den kompletten innerzellulären Verdauungsvorgang in dafür spezialisierten Zellen (Phagozyten). Sie beinhaltet Aufnahme, Einschluss und Verdauung zellfremder Partikel wie z. B. krankmachende Bakterien, virusinfizierte Zellen, metastasierende Krebszellen oder Zellreste abgestorbener Zellen, aber auch Fremd- oder Giftstoffe, die sich in Blut oder Gewebe befinden, um diese unschädlich zu machen und den Körper davon zu reinigen.

Post Marketing Surveillance

Post Marketing Surveillance (PMS) nennt man den definierten Vorgang, mit dem pharmazeutische Arzneimittel oder medizinische Geräte nach Marktzulassung in Bezug auf ihre Sicherheit überwacht werden. Damit soll ein unverzügliches vorsorgliches oder korrigierendes Eingreifen ermöglicht werden, falls dies notwendig erscheint.

prospektiv

Prospektiv bedeutet u. a. vorausschauend, voraussichtlich, möglicherweise zu erwarten. Prospektive Studien betreffen die weitere Entwicklung, z. B. Überprüfung einer Hypothese (eine Annahme, deren Gültigkeit nicht bewiesen ist) zur Wirksamkeit einer Behandlungsmethode.
Daten einer solchen Studie werden nach der Hypothesenaufstellung zur Prüfung der Hypothese gesammelt.

R

Reaktogenität

In klinischen Studien bezeichnet die Reaktogenität die grundsätzliche Fähigkeit, Reaktionen hervor zu rufen. Unter Reaktogenität eines Impfstoffes versteht man das Ausmaß und die klinische Bedeutsamkeit von zu erwartenden Impfreaktionen.

Retroviren

Retroviren besitzen die Fähigkeit ihr eigenes Genmaterial in das der Wirtszelle einzubauen, um sich zu vermehren. Dazu nutzt das Retrovirus das Enzym „Reverse Transkriptase“.
Bekannte Erkrankungen, die durch Retroviren ausgelöst werden, sind z. B. AIDS (durch das HIV-Virus) oder häufig auch krebsartige Tumorerkrankungen (z. B. Lymphome).

Ribosomen

Ribosomen bestehen aus Proteinen (Eiweiß) und RNA (Ribonukleinsäure) und sind Teil unserer Zellen. Dort findet die wichtige Aufgabe der Eiweißproduktion und dabei auch die Übersetzung der Erbinformation aus Boten-RNA (mRNA) zu Aminosäuren (Basisanteil der Proteine) statt.

Risikosignal

Gesundheitliche Ereignisse mit bereits bekanntem oder bisher unbekanntem ursächlichen Zusammenhang mit einem medizinischen Produkt können von den zuständigen Kontrollbehörden als sogenanntes Risikosignal eingestuft werden.
Grundlage dafür können eingereichte Spontanberichte, Ergebnisse klinischer Studien oder Auswertungen wissenschaftlicher Literatur sein, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen einem medizinischem Produkt und einer unerwünschten Reaktion vermuten lassen bzw. deren wahrscheinlicher Zusammenhang so hoch eingestuft wird, dass nachprüfende Maßnahmen als gerechtfertigt angesehen werden.
Bis ein derartiges Risikosignal bei einer bestimmten Anzahl von Personen auffällt, bis erste Einzelfälle als grundsätzliches Muster erkannt werden, vergeht oft ein längerer Zeitraum.
In manchen Fällen kann ein Risikosignal nur für eine einzelne Indikation, Dosis oder Verabreichungsform relevant sein, oder aber sich auch auf alle aktiven Substanzen einer Therapieform erstrecken.

Rote-Hand-Brief

Rote-Hand-Briefe sind gebräuchliche Informationsschreiben, über die pharmazeutische Unternehmen heilberufliche Fachkreise wichtige Informationen, wie z. B. neu erkannte Arzneimittelrisiken, Rückruf fehlerhafter Arzneimittelchargen usw., zukommen lassen.
Diese werden in Absprache mit der jeweils zuständigen deutschen Bundesoberbehörde verbreitet (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Paul-Ehrlich-Institut (PEI)).

S

Signifikanz

In der medizinischen Statistik gibt die Signifikanz darüber Aufschluss, wie stark Stichprobendaten (z. B. im Rahmen einer Studie) von einer vorher festgelegten Annahme abweichen. Die Signifikanz hat dabei keine Aussage über die Bedeutsamkeit der Untersuchungs- oder Studienergebnisse (z. B. die Aussage darüber, ob und inwieweit durch die Maßnahme der Untersuchung eine deutliche Verbesserung/Vorteil gegeben ist).

Sterile Immunität

siehe Immunität, steril

Subklinisch

Subklinisch bedeutet “leicht verlaufend” bzw. im übertragenen Sinn “durch ärztliche Untersuchung nicht oder nur schwer erkennbar”. Der Begriff charakterisiert also den Verlauf bzw. die Schwere einer Erkrankung.  

T

Thrombose

Als Thrombose bezeichnet man den Verschluss eines Blutgefäßes mit einem Blutgerinnsel („Thrombus“).
Dabei gerinnt und verklumpt das Blut aus verschiedenen Ursachen innerhalb des Gefäßes und verursacht dabei typische Beschwerden, wie z. B. Schwellungen, Schmerzen und rot-blaue Verfärbungen der Haut. Häufig sind die Beinvenen betroffen, eine Thrombose kann jedoch überall im Körper auftreten. Diese Gerinnsel können sich auch an der ursprünglichen Stelle lösen und an einer anderen Stelle im Körper zu gefährlichen Gefäßverschlüssen führen.

Thrombozyten

Thrombozyten (Blutplättchen) sind Teil unserer Blutkörperchen und wichtiger Bestandteil unseres Gerinnungssystems. Ist ihre Anzahl erhöht, gerinnt und verklumpt das Blut zu schnell. Es kann zu Verstopfungen im Gefäßsystem kommen. Ist die Anzahl erniedrigt, gerinnt das Blut zu wenig und es können schwer stillbare Blutungen bei Verletzungen und spontane Einblutungen im Gewebe auftreten.

Thrombozytopenie

Unter einer Thrombozytopenie versteht man eine verminderte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut. Bei einer zu geringen Anzahl dieser Blutplättchen gerinnt das Blut bei Verletzung sehr schlecht. Schwer stillbare Blutungen bei Verletzungen und spontane Einblutungen ins Gewebe stellen typische Symptome dar.

Z

Zytokine

Zytokine (auch: Cytokine) sind Proteine (Eiweiße), die die Zellfunktion im Organismus regulieren. Sie haben einen Einfluss auf das Wachstum und die Differenzierung von Zellen.  Einige Zytokine werden dementsprechend als Wachstumsfaktoren bezeichnet, andere spielen eine wichtige Rolle für immunologische Reaktionen und bei Entzündungsprozessen.

Es sind mehrere Dutzend verschiedene Zytokine bekannt, die unterschiedliche, oft aber dennoch ähnliche Prozesse hervorrufen. Es werden z. B. immunologische Prozesse gesteuert, wie die Stimulierung und Regulation der Immunabwehr.

Zytokinsturm

Zytokine (auch Cytokine) spielen im Rahmen unserer Immunreaktion eine entscheidende Rolle in entzündetem Gewebe. Sie übernehmen die Stimmulierung und Regulation der Immunabwehr.

Bei einem Zytokinsturm (auch Cytokine)  wird eine hohe Konzentration der Zytokine ausgeschüttet, die wiederum die weitere Bildung von Abwehrzellen auslöst. Eine automatische Drosselung findet nicht mehr statt, auch wenn kein zu neutralisierendes Antigen mehr vorhanden ist. Die Folge ist, dass immer mehr Abwehrzellen am Ort der Entzündung auftreten und dort vielfache Beschwerden hervorrufen, die bis hin zum Organversagen führen oder sogar tödlich enden können.

Zytoplasma

Als Zytoplasma bezeichnet man den gesamten lebenden Inhalt einer Zelle, die von einer Zellmembran umschlossen wird. Es besteht grob unterteilt aus Zellflüssigkeit, Zellseklett und Zellorganellen, aus chemischer Sicht aus organischen und anorganischen Stoffen und Wasser.