Fehlerhafte Überwachung der Impfstoff-Nebenwirkungen durch das PEI – Absicht oder Unfähigkeit?

Die deutsche Zulassungsbehörde Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gehört zum Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums und ist für die Überwachung der Impfstoffsicherheit zuständig. Besonders bei den neuartigen COVID-19-Impfstoffen, die gleichzeitig vielen Menschen verimpft wurden, spielt die Überwachung der Impfstoffsicherheit eine sehr große Rolle.

Deshalb gibt das PEI regelmäßig Sicherheitsberichte zu den COVID-19 Impfstoffen heraus. Ob nach den Impfungen vermehrt Nebenwirkungen oder gar Todesfälle auftreten, prüft das PEI mit der sog. Observed-versus-Expected-Analyse (OvE-Analyse). [1]

Dabei wird die normale und auch ohne Impfeinfluss vorhandene Häufigkeit eines bestimmten Ereignisses (bestimmte Nebenwirkung oder Tod) mit der Häufigkeit der Nebenwirkungsmeldungen des jeweiligen Ereignisses verglichen. Bei Todesfällen wird damit also die Frage beleuchtet: Wie viele Todesfälle treten nach der Impfung ohnehin normalerweise auf und wie viele wurden gemeldet. Wenn die Impfung keine zusätzlichen Todesfälle verursacht, müssten die gemeldeten und die erwarteten Todesfälle in der gleichen Größenordnung liegen. Die dafür gebildete mathematische Größe heißt SMR (standardisiertes Mortalitäts- bzw. Morbiditätsverhältnis) und wäre größer als 1, wenn die Impfung zusätzliche Fälle des untersuchten Ereignisses verursachen würde.

Das PEI nutzt diese Methodik, um die nach COVID-19-Impfungen gemeldeten Todesfälle zu untersuchen und gibt in den aktuellen Sicherheitsberichten Entwarnung: „Ein Vergleich der Anzahl der gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang im Abstand von einem Tag bis 30 Tage nach Gabe eines COVID-19-Impfstoffs mit der im gleichen Zeitraum statistisch zufällig zu erwartenden Anzahl der Todesfälle … ergab für keinen der fünf zugelassenen COVID-19-Impfstoffe … ein Risikosignal.“ [2]

Das PEI vergleicht bei seiner Auswertung jedoch dafür völlig ungeeignete Daten und erzeugt so grob unwissenschaftliche und unsinnige Aussagen. Um die beiden Häufigkeiten miteinander vergleichen zu können, müssten alle Todesfälle – also auch die mit bekannter anderer Ursache – nach COVID-19-Impfungen gemeldet werden. Das ist jedoch nicht der Fall. Laut der gesetzlichen Meldepflicht müssen Ärzte nur Nebenwirkungen – in diesem Fall Todesfälle – melden, die keine andere bekannte Ursache haben. [3] In den Nebenwirkungsmeldungen, die beim PEI gesammelt werden, fehlen folglich alle Fälle, denen eine bekannte Ursache zu Grunde liegt. Ein Vergleich der „normalen“ Häufigkeiten mit den Häufigkeiten nach Impfungen ist somit unmöglich, weil bei den Meldedaten von Impfnebenwirkungen die „normalen“ Fälle fehlen.

Ein Risikosignal, wie vom PEI behauptet, würde bei diesen Daten erst dann entstehen, wenn mehr Impftodesfälle als normale Todesfälle nach einer Impfung auftreten würden und diese gemeldet würden. Die Todesrate müsste sich nach der Impfung also mehr als verdoppeln, damit es bei dieser Methodik überhaupt auffallen würde.

Dieser wissenschaftliche Unfug zeigt sich in den Tabellen in den PEI Sicherheitsberichten sehr deutlich und hätte eigentlich zum sofortigen Stopp der Auswertung führen müssen. Die SMR müsste erwartungsgemäß bei 1 oder darüber liegen, wenn die Impfungen keine negativen Auswirkungen haben und praktisch nur die zufällig nach einer Impfung und normalerweise ohnehin auftretenden (Todes-)Fälle gemeldet wurden. Die SMR liegt aber kurz über 0, wie das PEI in seinem Sicherheitsbericht veröffentlicht. Das würde bei korrekter wissenschaftlicher Interpretation bedeuten, dass Impfungen allgemein vor Tod schützen, also auch vor allen anderen Todesursachen wie z. B. Unfällen und scheinbar das ewige Leben schenken, was natürlich wissenschaftlich völliger Unfug ist. Das PEI hätte spätestens bei der Erstellung der Tabellen seinen Irrtum bemerken müssen, was den Verdacht einer gezielten Irreführung bei der Sicherheit der COVID-19-Impfstoffe nahe legt.

Der Verein Initiative freie Impfentscheidung e.V. (IFI) prüft derzeit rechtliche Schritte. Außerdem ist ein Hintergrundartikel mit allen relevanten Quellen und einer umfangreichen Analyse der PEI Sicherheitsberichte vor diesem Hintergrund in Arbeit. Bitte unterstützen Sie unsere wichtige Arbeit mit einer Mitgliedschaft bzw. mit einer Spende.

Quellen
[1] https://www.pei.de/DE/newsroom/dossier/coronavirus/coronavirus-inhalt.html?nn=169638&cms_pos=4, drei Fragen und Antworten zu „Observed-versus-Expected-Analysen“
[2] https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-30-06-22.pdf?__blob=publicationFile&v=6
[3] https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/arzneimittelsicherheit/pharmakovigilanz/ifsg-meldebogen-verdacht-impfkomplikation.pdf?__blob=publicationFile&v=2