Mitte März berichteten wir über unhaltbare Aussagen, die während der Impfpflichtdebatte im Deutschen Bundestag gefallen sind. Nun erreichte uns ein Erfahrungsbericht aus einem Impfzentrum im Landkreis München.
Frau H. (Name geändert) ist uns persönlich bekannt und arbeitet in einer medizinischen Einrichtung mit zahlreichen Patienten, die größtenteils schon über Jahre von ihr betreut und begleitet werden. Im zuständigen Impfzentrum ihres Wohnortes kam sie der Aufforderung des Gesundheitsamtes nach, entsprechend der einrichtungsbezogenen Impfpflicht den Nachweis eines Beratungsgespräches zur COVID-19 Impfung zu erbringen. Sie hatte bisher keinen Nachweis vorgelegt und wurde daher von ihrem Arbeitgeber dem Gesundheitsamt gemeldet.
IFI: Zunächst vielen Dank, dass Sie sich für dieses Interview zur Verfügung stellen und Ihre Erfahrungen mit unseren Lesern teilen. Sie haben sich für eine Beratung in einem staatlichen Impfzentrum entschieden. Warum nicht bei Ihrem Hausarzt?
Frau H.: Sehr gerne. Die Entscheidung fiel auf das Impfzentrum, weil ich ausführliche Informationen zu Inhalt, Wirkungsweise, Nebenwirkungen usw. erhalten wollte und davon ausging, dass Ärzte, die in diesen Einrichtungen tätig sind, mehr oder tieferes Wissen zu dieser Thematik vorweisen können als z. B. mein Hausarzt, der sich in seiner Praxis ja zeitbedingt nicht so intensiv mit diesen Impfungen auseinandersetzen kann.
IFI: Wie war dann Ihr erster Eindruck, als Sie im Impfzentrum zur Beratung vorstellig wurden? Haben sich Ihre diesbezüglichen Erwartungen erfüllt?
Frau H.: Nein, leider überhaupt nicht. Der Anamnesebogen wurde von einer Person abgefragt, deren Ausbildungs- und medizinischer Kenntnisstand sich mir nicht darstellte. Die Impfärztin machte einen sehr unsicheren Eindruck. Sie ignorierte meine Angabe zu meiner nicht unerheblichen allergischen Belastung.
IFI: Wurden denn Ihre Fragen zumindest kompetent beantwortet und die für Sie erforderlichen Informationen ausreichend vermittelt?
Frau H: Die eigentliche Aufklärung zur Covid-19 Impfung sollte über ein Aufklärungsschreiben und die Möglichkeit eines Videobeitrages erfolgen, was ich ablehnte. Ich wollte ja bewusst von einem Impfarzt beraten werden und keine vorgefertigten Schreiben lesen oder Videofilme ansehen. Eine persönliche Aufklärung wurde jedoch von der anwesenden Impfärztin nicht angeboten und im Gegenzug die Frage an mich gestellt, warum ich mich nicht impfen lassen wolle.
IFI: Sie erhielten also einerseits keine Informationen, um eine Impfentscheidung fundiert abwägen zu können. Stattdessen, sollten Sie sich erklären, warum Sie eine Impfung ablehnen? Was war Ihrer Meinung nach das vordergründige Ziel dieses Gespräches und wie wurde dieses Gespräch fortgeführt?
Frau H: Ich hatte zumindest nicht das Gefühl, dass man mich wirklich informieren wollte. Mein Haupteinwand, tagtäglich nach Impfungen zahlreiche gesundheitliche Einschränkungen, Erkrankungen und körperliche und psychische Leiden bei mir sehr gut bekannten Patienten wahrzunehmen, wurde gar nicht ernst genommen. Ich sollte für diese Erfahrungen den ursächlichen Zusammenhang zur Impfung erklären, was ich als Nicht-Mediziner natürlich nicht kann. Nachdem ich deshalb die Auskunft über den Nachweis oder den Ausschluss eines Zusammenhangs von ihr als Impfärztin eingefordert hatte, wurde mir daraufhin nur mehr die Frage gestellt, ob ich „Corona-Leugnerin“ sei.
IFI: Denken Sie, dass diese Art Gespräch, wie Sie es dort in dem Impfzentrum erlebt haben, die Vorstellung einer Impfberatung im Sinne des Gesundheitsamtes sein kann?
Frau H: Das kann ich mir nicht vorstellen. Etwas Information erhielt ich, als die Ärztin versuchte meine Bedenken zu zerstreuen. Mir wurde erklärt, dass die Impfstoffe schon seit vier Jahren auf dem Markt seien und sehr gut erprobt und nebenwirkungsfrei wären. Außerdem stünde nun auch der Impfstoff von Novavax zur Verfügung, der nur aus pflanzlichen Inhaltsstoffen zusammengesetzt sei!
IFI: Diese Aussagen sind schon sehr erstaunlich. Ein Impfstoff, der erst vor 2 Jahren entwickelt und nur bedingt zugelassen wurde, für eine Krankheit, die erst seit 2 Jahren bekannt ist, soll bereits seit 4 Jahren auf dem Markt sehr gut erprobt sein? Es ist nicht nachvollziehbar, wie die Ärztin zu dieser Aussage kam.
Welchen Eindruck hinterließ dieser Aufklärungsansatz bei Ihnen?
Frau H: Ich gehe davon aus, dass man mir suggerieren wollte, dass die Impfung “natürlich” ist, damit ich möglichst doch noch einer Covid-19-Impfung zustimme. Ich war allerdings entsetzt und sprachlos über dieses Maß an Falschaussagen und die Dimension der Beratungslücken. Ich stelle inzwischen das gesamte „Beratungsgespräch“ als aufklärende Maßnahme des Gesundheitsamtes in Frage. Für mich war das keine Beratung, sondern ein manipulativer Überredungsversuch.
IFI: Nach diesen Erfahrungen ist dies verständlich. Hoffen wir, dass Ihre Erlebnisse einen Einzelfall darstellen. Derartige Aufklärungs- oder Beratungsgespräche können nicht Grundlage für eine verantwortungsvolle, mündige Impfentscheidung, eine verpflichtende Impfung oder einschneidende und existenzbedrohende Maßnahmen sein!
Vielen Dank, dass Sie diese wichtige Erfahrung mit uns und unseren Lesern teilen!
Tatsächlich ist es richtig, dass in Nuvaxovid, dem neuen Totimpfstoff von Novavax, der Wirkverstärker Matrix M verwendet wird, dessen Ursprung sich in einer Pflanze, dem chilenischen Seifenbaum findet. Jedoch wird dieser pflanzliche Ausgangsstoff labortechnisch verändert und mit weiteren Komponenten zusammen zu Nanopartikeln verarbeitet, die dann dem Impfstoff beigegeben werden. Neben anderen nicht-pflanzlichen Bestandteilen, wie z. B. Polysorbat 80 (eine synthetische Öl-Wasser-Emulsion, die mit verschiedenen unerwünschten Wirkungen in Verbindung gebracht wird), wird beispielsweise das hier verwendete Spike-Protein gentechnisch auf Tierzellen hergestellt und weiterverarbeitet. (1) (2) (3)
(1) https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/nuvaxovid-epar-product-information_en.pdf
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/NVX-CoV2373
(3) https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Polysorbat%2080